Inferno 2016: Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist!

22.08.2016

Meine 10. Teilnahme am Inferno war für mich ein sehr schönes Erlebnis, auch wenn es mir über den Tag gar nicht so gut ging. Bereits am Vorabend des Rennens hatte ich mächtige Kopfschmerzen, die einfach nicht besser wurden.
Christoph Ringgenberg vom Alphotel Eiger chauffierte mich morgens um 5:00 Uhr schon von Beatenberg an den Schwimmstart nach Thun, nachdem ich noch mein obligatorisches kleines Frühstück hatte. Das ist keine Selbstverständlichkeit, dass der Holtelier schon um 4:00 Uhr aufsteht um einen irren Triathleten mit Frühstück zu versorgen und diesen dann auch noch zum Schwimmstart bringt. Für mich und meine Familie war es eine absolut willkommene Hilfe, so konnten meine 3 Begleiter noch etwas ausschlafen. Herzlichen Dank an das Alphotel Eiger für die super Betreuung! Am Schwimmstart wäre ich am liebsten wieder mit zurück gefahren, da es mir einfach nicht gut ging, aber nur wer startet kann auch finishen… Der Indianer kennt keinen Schmerz und so stieg ich kurz vor 6:30 Uhr in den Thunersee um mit meinen Mitstreitern zu schwimmen. Gefühlt war es für mich eine kleine Ewigkeit die ich im Wasser verbrachte und auch meine mit Abstand schlechteste Schwimmzeit beim Inferno bestätigte dieses Gefühl. Es hatte zwar etwas Wellen, aber 56 min für 3,1 km… kein weiterer Kommentar. Was für ein bescheidener Start… und dazu einfach immer noch Kopfweh, naja Frischluft hilft vielleicht.

So stieg ich aufs Rad und gab Gas. 97km Roadbike mit gut 2000 Höhenmetern. Auf dem Rennrad lief es dann ganz Okay und ich kam mit einer Zeit von 3:30 Stunden ganz gut durch und wechselte als 6. Aufs MTB (30km mit gut 1000HM). Dort musste ich noch einen Platz einbüßen. Abfahren mit Kopfschmerzen und Erschütterungen waren nicht so toll… aber gut nun ging es zum Laufen.

Auf Rang 7 liegend nahm ich die Beine in die Hand und startete durch. Der Berglauf mit 25km und über 2000HM lag vor mir. Ich wusste, dass ich noch etwas vorlaufen werde, aber dass ich bis auf Rang 2 nach vorne kam war eigentlich unglaublich für mich. Als ich am Schilthorngrat auf 2900 Metern zurückblickte und Michael Göhner mit schön einer Minute hinter mir war, wusste ich, dass ich die letzten Meter genießen konnte. Es war sicherlich nicht mein bestes Rennen aber mit der Platzierung kann ich zufrieden sein und wenigstens der Lauf war so wie ich es mir wünschte. Den Zweitplatzierten vom Ironman Zürich vor mir und Michael Göhner hinter mir ist schon ein tolles Ergebnis für mich. Ich weiß aber auch, dass Ramon Krebs eigentlich hätte vor mir sein müssen (musste wegen Magenproblemen aussteigen) und die Abwesenheit von Samuel Hürzeler dieses Endresultat ermöglichte. Trotzdem war es mir wieder eine Ehre dabei sein zu dürfen und ich habe mal wieder gelernt wie es schon so schön bei Rocky hieß: Es ist erst vorbei wenn es vorbei ist! Egal aus welchem Jahrzehnt dieser Spruch ist!
Gebt niemals auf! In diesem Sinne auf meinen 10. Inferno ;-)
Wieder mal die gut 155km mit 5500 Höhenmetern geschafft!

Ride on Folks

Andy Wolpert